Die 1d-Klasse erforscht die Insektenwelt in Doblbach-Tal.
Besser hätte es nicht passen können: Ein schwülheißer Vormittag, feuchte Stellen vom nächtlichen Gewitter, viele Nektarpflanzen, motivierte Burschen und Mädchen mit allerlei Fang-Equipment (Kescher, Boxen, Becherlupen, Netze, Bestimmungsliteratur), die Rucksäcke gut gefüllt mit Getränken, Obst und belegten Broten – Reste der Schuljause, die man am Vortag im Schulhaus serviert hatte. Das Jagdfieber war geweckt, als die Untensilien auf der Kirchwiese an die Kleingruppen verteilt wurden und erst recht, als man jenes geschotterte Wegstück erreicht hatte, das nördlich der Autobahnbrücke entlang des Doblerbaches bis nach Tobelbach führt und nach der Bahnunterführung zum Schutzgebiet der „Dobler Wiesen“ abzweigt – dem Ziel der heutigen Forschungs-Tour.
Bereits auf dem Weg dorthin gab es erste Erfolge zu vermelden. Ein C-Falter musste den Weg ins Beobachtungsgefäß antreten – umringt von einer staunenden und aufgeregt im Bestimmungsbuch blätternden Kinderschar. Doch die Gefangenschaft sollte nur sehr kurz sein, denn am meisten Vergnügen bereitete es, das Tier mit größter Ruhe und Behutsamkeit auf den Finger oder den Handrücken klettern zu lassen und zu beobachten, wie es von dort zurück in die Freiheit entschwand. Nach der Verneinung der häufig gestellten Frage an den Lehrer und die Lehrerin „Beißt es mich jetzt?“ wagte so manches Kind den direkten Kontakt mit jenem Lebewesen, für das es zuvor vielleicht Ekel oder gar Abscheu empfunden hatte. Aufregend verlief auch die Libellenjagd am Tümpel der „Dobler Wiesen“, wo Plattbauch und Vierfleck ihren Bahnen zogen.
Nach mehreren Stunden in der Dobler Natur konnten viele Burschen und Mädchen die vorbeiflatternden Schmetterlinge sogar schon im Flug erkennen und riefen „Kleiner Kohlweißling“, „Zitronenfalter“, „Ochsenauge“ oder „Tagpfauenauge“. Eine Entschädigung dafür, dass der prächtige Schillerfalter im letzten Moment aus dem langstieligen Kescher des Lehrers entfleuchte, war der Segelfalter, dem die Gruppe auf dem Heimweg im Siedlungsgebiet „Neue Welt“ begegnete.
Schließlich sollte der „Forschertag“ auch einen wissenschaftlichen Mehrwert erfahren, denn sämtliche Funddaten wurden an die Entomologische Sektion des Naturwissenschaftlichen Vereins Steiermark übermittelt, wo man sich schon lange der Verbreitung und dem Schutz der heimischen Insektenwelt widmet.
Red.
Liste der beobachteten Arten (in alphabetischer Reihenfolge):
Schmetterlinge:
Admiral
Brombeer-Perlmutterfalter
C-Falter
Faulbaumbläuling
Großer Feuerfalter
Grünader-Weißling
Klee-Gitterspanner
Kleiner Kohlweißling
Kleiner Schillerfalter
Kurzschwänziger Bläuling
Landkärtchen
Ochsenauge
Schwarzkolbiger Braundickkopffalter
Segelfalter
Tagpfauenauge
Taubenschwänzchen
Wachtelweizen-Scheckenfalter
Waldbrettspiel
Weißfleck-Widderchen
Weißstirn-Weißspanner
Zitronenfalter
Libellen:
Blauflügelige Prachtlibelle
Blutrote Heidelibelle
Federlibelle
Große Königslibelle
Hufeisen-Azurjungfer
Plattbauch
Vierfleck
Heuschrecken:
Boscis Zartschrecke
Gemeine Eichenschrecke
Gemeine Strauchschrecke
Gemeiner Grashüpfer
Große Goldschrecke
Kleine Goldschrecke
Langflügelige Schwertschrecke
Roesels Beißschrecke
Zierliche Südschrecke
Amphibien:
Gelbbauchunke